Philipp Melanchthon wurde als Professor an die Wittenberger Leucorea berufen. Niemand sonst arbeitete danach so eng mit Martin Luther zusammen. Die beiden führenden Gestalter der Reformation waren zwar ein ungleiches Gespann. Und doch wirkten sie auf kongeniale Weise zusammen und brachten die Erneuerung der Kirche in Gang. Besonnen, scharf formulierend, immer auch auf ein konstruktives Miteinander bedacht so war Melanchthon. Hingegen Martin Luther: Dem Freund an körperlicher Größe sowie Statur überlegen, zeigte er sich oft laut polternd. Hochbegabt der eine in den alten Sprachen, der andere ein genialischer Wortschöpfer des Deutschen. Melanchthon war es schließlich, der den Freund zur Übersetzung des Neuen Testaments während dessen Zeit auf der Wartburg anregte.Claudia Schmid hat umfassend recherchiert. Sie zeichnet einfühlsam das spannende und lebendige Bild einer Epoche des Umbruchs, die neben der Reformation und zahlreichen Entdeckungen in wissenschaftlichen Bereichen vom Bauernkrieg und von politischen Spannungen großen Ausmaßes in Europa geprägt war.
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